Dilatationen. Typen und Anwendung

Was ist eine Dilatation und wodurch wird sie gekennzeichnet? Mit KlinkerParadies Onlineshop lernen Sie die Typen von Dilatationen, sowie ihre Anwendungsbereiche kennen. Warum sind diese Sachen so wichtig? Wir laden Sie sehr herzlich zur Lektüre unseren Beitrags ein.

Dilatationen. Was ist das?

Dilatationen sind im technischen Sinne Stellen, welche die gesamte Konstruktion der Gebäude oder nur ein Teil davon teilen. Dadurch wird eine optimale und kontrollierte Bewegungsfreiheit der Objektelemente gewährleistet. Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass Dilatationen ein Element eines statischen Strukturschemas der Gebäudekonstruktion ist. In der Praxis, ist eine Dilatation eine Spalte mit wenigen Millimetern Größe, bis zum mehreren Zentimetern Größe.

Typen der Dilatation

Dilatationen teilen wir in der Regel in:

  • thermische Dilatationen
  • Konstruktionsdilatationen
  • krampflösende Dilatationen
  • Schwingungsdilatationen

Thermische Dilatationen

Der Grund für die Verwendung dieser Art von Dilatation ist eine physikalische Eigenschaft von Materialien, die man als thermische Ausdehnung bezeichnet. Die thermische Ausdehnung ist nichts anderes als die Zunahme der Länge (und damit auch des Volumens) von Materialien unter dem Einfluss der Temperaturerhöhung.

Das häufigste Beispiel für eine solche Dilatationen sind Fassaden (am häufigsten südliche – die sonnigsten) in langen Gebäuden. Bei einer Klinkerfassade bedeutet eine Dilatation das Fehlen von Mörtel und Fugenmörtel über die gesamte Höhe des Gebäudes. Dies ermöglicht ein freies „Schrumpfen und Dehnen“ von zwei unabhängigen Teilen der Elevation.

Ein weiteres bekanntes Beispiel für die Verwendung von thermischen Dilatationen sind Brückenkonstruktionen. Sie tritt an der Kreuzung der Straße und dem Rand der Brücke auf. Im Sommer, wenn die Brückenplatte heiß wird, ist die Lücke klein. Im Winter wird sie dagegen größer. Dieser Unterschied ist zum Beispiel beim Autofahren sehr spürbar.

Konstruktionsdilatationen

Lange Gebäude sowie Bauobjekte, die auf nicht homogenen Böden gebaut sind, sowie ungleichmäßige Lastverteilung erfordern den Einsatz einer Konstruktionsdilatation. Sie tritt in Form einer dünnen Spalte auf, welche das Objekt in unabhängige Teile teilt. Dies soll jedem Teil des Gebäudes ermöglichen, sich in kontrollierter Weise und ohne nachteilige Spannungen zu senken.

Ein gutes Beispiel für diese Art der Dilatation sind schwere Zäune (z.B. Ziegelzäune). Sie sind in der Regel sehr flach (oberhalb der Gefriertiefe). Man baut sie sehr oft nicht auf homogenen Böden, so dass die Dilatation auch in jedem Joch eingesetzt werden muss. Ein weiteres interessantes Beispiel für eine Konstruktionsdilatation sind Straßen und Plätze, die in der „Gussbeton“-Technologie hergestellt sind. Konstruktionsdilatationen werden etwa alle 5 Meter eingesetzt und ermöglichen eine kontrollierte vertikale und horizontale Bewegung der Betonplatte. Durch die Verwendung von Stahldübeln, die die Dehnungsfuge verstärken, wird verhindert, dass sich die Betonplatten in vertikaler Richtung bewegen (es ist keine Setzung möglich), wodurch die Dilatation zu einer thermischen Dilatation wird. Diese Lösung verwenden wir sehr oft in den Gebieten und Orten, welche an sehr starken Verkehr ausgesetzt sind.

Krampflösende Dilatationen

Dieser Dilatationstyp verwendet man in Objekten, die man in der Technologie des „monolithischen Betons“ herstellt. Der Grund für die Verwendung dieser Art von Dilatation ist der sog. „Betonschrumpf“. Betonschrumpf ist die Verringerung des Volumens von erhärtendem Beton unter dem Einfluss des darin enthaltenen Wasserverlustes. Das bedeutet, je größer das Gewicht des Betons, desto größer sein Schrumpf und desto größer die Spannung. Wenn man die Dilatation bei monolithischen Objekten nicht anwendet, führt dies zum Auftreten von Rissen und Sprüngen. Dies kann z.B. zum Verlust der Dichtigkeit von Stahlbetonbehälter führen.

Schwingungsdilatationen

Der schwingungserzeugende Faktor sind (abgesehen vom Erdbeben) vor allem Maschinen in Industrieanlagen und Aufzügen. Schwingungen sind ein unerwünschtes und sehr gefährliches Phänomen in den Gebäuden. Man muss alles tun, um sie zu beseitigen. Eine Möglichkeit ist die Verwendung einer Schwingungsdilatation. Es ist nichts anderes als eine vollständige „Isolierung“ des schwingenden Elements (z.B. Maschinenfundament, Aufzugsschacht) von dem Rest der Gebäudekonstruktion.

Therische Erweiterung für Klinkerfassaden

Aufgrund der Sonnenbestrahlung (vor allem von der südlichen Seite) sind wir oft gezwungen, bei den Klinkerfassaden thermische Erweiterungen in den Abschnitten von etwa 8-10 Meter zu machen. Diese Dilatationen machen wir auf zwei Methoden:

• der Leerfugenmethode – d.h. in der Ebene der gesamten Fassade – verwenden wir an den vom Planer angegebenen Stellen keinen Mauer- oder- Fugenmörtel. Es entsteht eine zickzackförmige Dilatation über die gesamte Höhe der Wand.

• durch das vertikale Abschneiden – unterscheidet sich von der obigen Methode nur durch die Form der Dehnungsfuge. Hier können wir Stahllamellen verwenden, die eine vertikale Form der Erweiterung ergeben.

Wenn es aber eine Konstruktionsdilatation (z.B. gegen Schwingungen) in der bestehenden Stützmauer gibt, auf der wir die Erhöhung machen, müssen wir auch die Dilatation selbst auf der Erhöhung machen.

Dilatation für Zäune und Fassaden aus Klinkerziegeln

Häufig verursachen zu flache Fundamente von Zäunen und Fassaden (oberhalb der Gefriertiefe) und unebener Boden ungleichmäßige Setzungen der Zäune. Deshalb sind wir auch hier gezwungen, Dehnungsfugen auch in jedem Joch herzustellen. Dies ermöglicht eine freie und unabhängige Besiedlung der einzelnen Teile des Bauwerks ohne unerwünschte Beschädigung des Ziegels. Wir schaffen es, indem wir das Fundament an der Kreuzung von Pfosten und Joch abschneiden. Beim Maurerhandwerk mit Klinkerziegel-oder-Platten müssen wir darauf achten, dass wir die einzelnen Elemente nicht binden. Dies ermöglicht eine freie und unabhängige Besiedlung jedes Teils der Konstruktion, ohne unerwünschte Schäden am Ziegel. Wenn die Wände keinen hohen äußeren Lasten ausgesetzt sind, ist die Verwendung von Dehnungsfugen bei Klinkerfassaden nicht erforderlich.